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lvlt2024 (Latin vulgaire – latin tardif)

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Thesaurus linguae Latinae

Das „Schatzhaus der lateinischen Sprache“ ist das erste umfassende Wörterbuch des antiken Lateins; es stellt unsere Kenntnis der lateinischen Antike auf eine völlig neue Basis.

  • er wird erarbeitet auf der Grundlage aller aus der Antike (bis 600 n.Chr.) erhaltenen lateinischen Texte, literarischer wie nichtliterarischer
  • für seltenere Wörter bietet er alle gesammelten Belege, für die übrigen (gekennzeichnet mit einem Asteriscus) eine instruktive, repräsentative Auswahl
  • er verzeichnet alle Bedeutungen (auch fachsprachenspezifische) und alle Konstruktionen
  • er dokumentiert Besonderheiten der Flexion, der Schreibung und der Prosodie
  • er gibt Auskunft über die Etymologie der lateinischen Wörter und ihr Weiterleben in den romanischen Sprachen (dafür zeichnen verantwortlich renommierte Vertreter der Indogermanistik bzw. der Romanistik)
  • er stellt die Äußerungen der Antike über das jeweilige Wort zusammen.

Der Thesaurus bietet also zu jedem lateinischen Wort eine umfassende, reich dokumentierte Darstellung seiner Möglichkeiten und seiner Geschichte – nicht nur für Latinisten, sondern auch für Altertumswissenschaftler der verschiedenen Sparten ebenso wie für die Nachbardisziplinen.

Er wird in München bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften von einem international zusammengesetzten Team (ca. 20 Mitarbeiter) erarbeitet und liegt inzwischen zu über zwei Dritteln komplett ausgearbeitet und lieferbar vor.

Geschichte

Bis zum ausgehenden 19. Jahrhundert war das vollständige historische Lexikon des antiken Lateins nur ein Wunschtraum; seine Realisierung begann erst 1893 mit dem Entschluss der damaligen fünf deutschsprachigen Akademien, gemeinsam den Thesaurus linguae Latinae zu schaffen (wesentlichen Anteil daran hatten Eduard Wölfflin und Theodor Mommsen); im Jahr 1894 wurde in Göttingen und München mit der praktischen Arbeit begonnen – der Materialsammlung.

Diese war 1899 programmgemäß so weit gediehen, dass in München (seither Sitz des Unternehmens) die eigentliche Artikelarbeit aufgenommen werden konnte; der erste Faszikel erschien 1900.

Allerdings zeigte sich schon in den allerersten Jahren, dass man auch beim Thesaurus – wie bei allen Lexika dieser Größenordnung – die Schwierigkeiten sowie die zeitliche Dauer des Projektes vollkommen unterschätzt hatte. Denn die adäquaten Methoden der Ausarbeitung konnten notwendigerweise erst aus der Praxis entwickelt werden und mussten einem beständig steigenden wissenschaftlichen Anspruch (vor allem im Hinblick auf christliches Schrifttum und Spätlatein) gerecht werden, so daß man in den ursprünglich für das Ganze veranschlagten 15 Jahren nur bis zur Hälfte des Buchstabens D kam.

Die politischen Katastrophen des 20. Jahrhunderts brachten die Arbeiten immer wieder zum Stocken, so dass 1949 mit der Gründung der Internationalen Thesaurus-Kommission ein organisatorischer Neubeginn gesetzt werden musste. Inzwischen wird das Lexikon von 31 deutschen und ausländischen Akademien und wissenschaftlichen Gesellschaften gemeinsam getragen und ist nunmehr zu über zwei Dritteln fertig bearbeitet.

 

Siehe für mehr Informationen die Webseite des Thesaurus linguae Latinae.

Alle Druckwerke erscheinen im Verlag De Gruyter, Berlin, Boston, der auch eine online-Version des kompletten Thesaurus anbietet.